Individuelle Gesundheitsleistung (IGEL) Pro vs Contra

Um eine optimale Vorsorge zu erzielen, bieten wir Individuelle Gesundheitsleistungen (IGEL) an. Das sind Leistungen, die nicht zu der gesetzlichen Vorsorge (körperliche Untersuchung, digital rektale Untersuchung) gehören und somit von Ihrer Krankenkasse nicht  bezahlt werden. Dazu gehört auch der prostataspezifische Antigen (PSA) . Sie haben bestimmt die ganzen Diskussionen um diesen Wert in den Medien gehört. Die Frage, PSA-Screening ja oder nein, wird immer wieder gestellt. Diese Frage ist seit Entdeckung des prostataspezifischen Antigens PSA umstritten. Die ERSPC-Studie (European Randomised Study of Screening for Prostate Cancer) von Dr. Schröder und Kollegen aus der Universität Rotterdam hat gezeigt: Das PSA-Screening senkt die Prostatakrebs-Sterblichkeit um rund ein Fünftel. In dieser ERSPC-Studie wurden mehr als 160.000 Männer im Alter von 55 bis 69 Jahren aus sieben europäischen Ländern eingeschlossen. Ein Teil der Männer wurde über einen Zeitraum von 13 Jahren zum Screening eingeladen, der andere Teil – die Kontrollgruppe – nicht. Bei Männern, die der Einladung zum Screening alle vier Jahre gefolgt waren und bei denen ein Prostatakarzinom (PCA) entdeckt wurde, konnte das Risiko an einem Prostatakarzinom zu versterben um 27 Prozent gesenkt werden. Die Daten zeigen zudem, dass sich der Nutzen des Screenings mit der Zeit erhöht. Nach neun Jahren muss man 1.410 Männer testen, um einen Krebstodesfall zu verhindern, nach dreizehn Jahren sind es nur noch 781.

Diejenigen, die gegen den PSA-Test argumentieren, berufen sich meistens auf die 2009 veröffentlichte US-amerikanische Studie „Prostate, Lung, Colorectal and Ovarian Cancer Screening Trial“ (PLCO). Hierbei zeigte sich bei über 75.000 Männern mit Prostatakrebs keinen Unterschied zwischen den beiden Studienarmen – PSA-Test-Gruppe und Kontrollgruppe ohne PSA-Test – in Bezug auf Prostatakrebs-bedingte Todesfälle. Jedoch zwei US-Wissenschaftlern zufolge unterliegt die Studie einem schweren methodischen Fehler, der das Ergebnis erheblich verfälscht. Demnach wurde nicht nur in der Screening-Gruppe ein PSA-Test durchgeführt, auch die in den Kontrollarm eingeteilten Männer hatten sich größtenteils (ca. 90 Prozent) PSA Kontrollen unterzogen, obwohl ihnen davon abgeraten worden war. Deshalb konnte in beidenStudiengruppen keinen Unterschied aufgewiesen Weden und somit war diese Studie irregular. Für ein aussagekräftiges Ergebnis hätte hätte eine bessere Differenzierung  zwischen der Gruppe, die einen PSA-Test durchführten, und der Gruppe, die dies unterließen, stattfinden müssen.

Natürlich muss über die Kosten-Nutzen einer solchen Testung nachgedacht werden. Das sind auch Argumente der Gegner des PSA Screenings. Die Rate von Überdiagnosen soll Experten zufolge rund 40 Prozent betragen. Deshalb werden den negativen Aspekten von Früherkennungsmaßnahmen beim Prostatakarzinom  Rechnung getragen, indem die DGU (Deutsche Gesellschaft der Urologie) die S3-Leitlinie zur Früherkennung, Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms einen sorgsamen Umgang mit Früherkennungsuntersuchung und Zurückhaltung bei der Behandlung von sogenannten‚ Niedrig-Risiko-Prostatakarzinomen empfiehlt. In der S3-Leitlinie empfiehlt die DGU Männern mit einem Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom eine abwartende Strategie in Form der Aktiven Überwachung (Active Surveillance), bei der keine Therapiemaßnahme, sondern eine regelmäßige Kontrolle durchgeführt wird. Hierbei schauen die Ärzte, ob der Tumor überhaupt wächst. Somit soll eine Übertherapie bei diesen niedrig aggressiven Prostatatumoren durch zu viele Operationen und zu viele Bestrahlungen vermieden werden. Die DGU rät deshalb Männern zwischen 45 und 70 Jahren zu einer Früherkennungsuntersuchung mittels digital-rektaler Untersuchung und PSA-Test. Die Untersuchung sollte je nach Befund in ein- bis dreijährigen Abständen wiederholt werden.

Darum sollte generell die Vorsorgeuntersuchung nicht in Frage gestellt werden. Denn ohne Früherkennung würde man auch nicht die Männer mit einem aggressiven Prostatakarzinom erkennen und erfolgreich behandeln.

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